Author: keramik
#LeaveNooneBehind Kundgebung in Trier (Video)
Am 9. Mai fand eine Kundgebung der Gruppe Coloured Rain in Trier statt, für eine humane Asylpolitik, die Evakuierung der Lager an den EU Grenzen, wie das Lager Moria auf Lesbos, und eine sichere dezentrale und selbstbestimmte Unterbringung der Menschen hier in Deutschland.
Die Kundgebung fand im Kontext vom seit dem 29. April andauernden Hungerstreik der Gruppe statt, dem sich am 7. Mai zwei weitere Menschen in Trier anschlossen.
Die Stella Nigra – Anarchistisches Kollektiv | Die Plattform Trier beteiligte sich mit einem Redebeitrag (die letzte sprechende Person im Video).
Die vollständige Rede von uns findet ihr hier: https://stellanigra.blackblogs.org/2020/05/08/alle-lager-aufloesen-sichere-fluchtwege-und-sichere-unterkuenfte-jetzt/
Die Forderungen von Coloured Rain Trier, uvm., findet ihr auf ihren Social Media Accounts: https://twitter.com/TrierRain https://www.instagram.com/coloured_rain_trier/
Einen Spendenaufruf von uns für Geflüchtete auf Lesbos findet ihr hier: https://stellanigra.blackblogs.org/2020/03/27/spendenaufruf-fuer-gefluechtete-auf-lesbos/
Alle Lager auflösen! Sichere Fluchtwege und sichere Unterkünfte: JETZT!
Heute geht der Hungerstreik von ColoredRain in Trier in den zweiten Tag! Eine der zentralen Forderungen der Gruppe, die aktuell in Landau, Dresden und nun Trier streiken, ist die Evakuierung des Geflüchtetenlagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Die Menschen dort werden gezwungen unter extremen, menschenunwürdigen Bedingungen zu leben. Bei einer Ausbreitung des Coronavirus wären sie schutzlos, das Camp würde noch stärker zur Todeszone. Schon jetzt gibt es auch ohne Epidemie etliche Todesfälle durch die schrecklichen Bedingungen.
Bild von Tag 1 des Hungerstreiks in Trier (Quelle: https://twitter.com/TrierRain)
Das Evakuieren und Aufnehmen von rund 20.000 Menschen gilt für viele als „unmachbar“ – Doch das zu behaupten ist ein Unding, wenn gleichzeitig Erntehelfer*innen eingeflogen werden, und Tourist*innen Sonderflüge aus dem Urlaub zurück finanziert bekommen.
Doch auch hier in Deutschland gibt es Orte, an denen Geflüchtete eingeengt und schutzlos dem Virus ausgesetzt sind.
Beispiele dafür ist etwa die jüngste Epidemie in der Bremer Lindenstraße, in der zu Beginn der Coronakrise noch rund 600 Menschen untergebracht waren, inzwischen noch rund 300, von denen rund 145 positiv auf das Virus getestet worden sind. Seit Wochen protestieren die Bewohner des Heims vehement gegen diese gefährliche Weise der Unterbringung, wurden deswegen kriminalisiert, aber konnten auch Druck auf die Senatorin der Grünen ausüben. Dennoch wird eine dezentrale Unterbringung und Schließung der Lindenstraße ausgeschlossen. (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136291.asylpolitik-von-einer-masseneinrichtung-in-die-naechste.html)
Ein weiteres Beispiel ist aktuell in Brandenburg. Im Hennigsdorfer Flüchtlingsheim sind seit Mitte April rund 400 Menschen in Quarantäne. „Die Isolierung unter der Quarantäne und der fehlende Zugang zu Psychologen führe zu Panik, schreiben die Bewohner. Viele Bewohner hätten keinen Zugang zum Internet.“ (https://taz.de/Corona-in-Hennigsdorfer-Fluechtlingsheim/!5681127/)
Die Forderungen der Geflüchteten werden kaum gehört, es wird behauptet, es ließe sich nichts machen, oder die Maßnahmen seien ausreichend. Es wird nicht auf Augenhöhe kommuniziert, die Bedürfnisse der Menschen werden nicht geachtet. Um nur das minimalste an Maßnahmen zu erkämpfen, müssen Geflüchtete, Flüchtlingsräte und weitere Aktivist*innen kontinuierlich auf die Straße gehen, nach Aufmerksamkeit in den Medien betteln uvm.
Dass das teilweise erfolgreich klappen kann, zeigt sich in Potsdam, wo zumindest ein paar nicht-infizierte Bewohner*innen eines Heimes auf Ferienwohnungen verteilt wurden.
Auch bei uns in Trier ist die Situation in der Afa, der zentralen Aufnahmeeinrichtung für Rheinland-Pfalz, alles andere als gut. Laut Aussagen von Bewohner*innen fehlt es an zugänglichen Informationen in ihren Sprachen, es gibt nur spärlich Verteilung von Papiermasken, die dann für eine Woche halten sollen (und bekanntlich schon nach zwei Stunden unbrauchbar sind), Handschuhe und Desinfektionsmittel sind ebenfalls Mangelware. Durch die Unterbringung in engen Stockbettzimmern ist an die nötige Distanz nicht zu denken. Auch die dortigen Securities scheinen teils nicht viel von Distanz zu halten.
Deswegen fordern wir nicht nur die Evakuierung der Lager auf Lesbos, sondern auch Hilfen für die Unterkünfte hier in Deutschland und eine Kommunikation auf Augenhöhe mit den Betroffenen!
Welche Maßnahmen getroffen werden, sollten die Geflüchteten selbst mitbestimmen können!
Eine zentrale Unterbringung von Geflüchteten in Lagern, oder gar ihrer verschärften Form, den Ankerzentren genannten Isolationslagern, ist, anders als die Regierenden uns das weissmachen wollen, keine Notwendigkeit sondern eine Unmenschlichkeit, die nur der Isolation der Menschen von der restlichen Bevölkerung, der Zermürbung und zur Abschiebeerleichertung dient.
Diese Einrichtungen gibt es übrigens auch erst seit den 80er Jahren, zuvor wurden Geflüchtete in einfachen Wohnungen untergebracht und konnten weitestgehend selbstbestimmt leben, wie alle anderen auch. (siehe Broschüre „AusgeLAGERt“ des baden-würtembergischen Flüchtlingsrates https://fluechtlingsrat-bw.de/informationen-ansicht/ausgelagert-zur-unterbringung-von-fluechtlingen-in-deutschland.html).
Eine Rückkehr zu diesen Zuständen wäre lange überfällig. In Zeiten von Corona zeigt sich einmal mehr, wie dringend es an der Zeit wäre, den rassistischen Scharfmacher*innen in der Politik, den Seehofers, von der Leyens, Weidels und Gaulands, das Handwerk zu legen und das, auch hierzulande seit ’93 auf den Druck rassistischer Mobilmachung hin de facto abgeschaffte, Menschenrecht auf Asyl wieder EU-weit durchzusetzen. Wie viel unnötiges Leid könnte allein damit vermieden werden?
Also: Bildet Banden!
When refugee rights are under attack – STAND UP, FIGHT BACK!
Morgen am 9. Mai findet um 15 Uhr eine Demo an der Porta Nigra statt, für eine humanitäre Asylpolitik! Kommt vorbei, beachtet Abstandsregeln und Atemmasken!
#leavenoonebehindAbstandsdemo – Solidarität mit Geflüchteten, für eine humanitäre Asylpolitik am 09. Mai um 15 Uhr an…
Gepostet von Multikulturelles Zentrum Trier am Freitag, 8. Mai 2020
Heraus zum 1. Mai!
Heraus zum 1. Mai!
Wir wünschen allen Menschen einen erfolgreichen Internationalen Kampftag der Arbeiter*inneklasse. Trotz der beengenden Lage unter Corona und der eingeschränkten Möglichkeiten zum Protest, darf dieser wichtige Tag nicht vergessen werden. Für uns gilt auch während Corona: Die Arbeiter*innen dieser Welt müssen sich international organisieren!
Also statt social distancing: Physical distancing + social organizing!
Eure Stella Nigra
Spendenaufruf für Geflüchtete auf Lesbos
Wir als Stella Nigra – Anarchistisches Kollektiv | Die Plattform Trier rufen auf für den Verein Medical Volunteers International e.V. zu spenden. Medical Volunteers International e.V. ist mit ehrenamtlichen medizinischen Fachkräften in Krisengebieten unterwegs und versorgt Menschen in Notlagen.
Medical Volunteers ist auch auf Lesbos, Griechenland aktiv, wo über 20.000 Geflüchtete im Camp Moria untergekommen sind, ein Lager das eigentlich für 3000 Menschen ausgelegt ist. Mit aktuell acht medizinischen Fachkräften sichern sie eine medizinische Grundversorgung in Zusammenarbeit mit „Kitrinos Healthcare“ und „Boat Refugees Fondation“. Um den Corona-Virus möglichst vom Camp Moria fern zu halten, können aktuell keine neuen Freiwilligen einreisen. Bisherige Freiwillige bleiben daher länger vor Ort als geplant. Andere – nicht medizinisch agierende – Hilfsorganisationen dürfen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen, die Arbeit von medizinischen Fachkräften ist aktuell noch erlaubt und bitter notwendig.
Die Lage auf Lesbos ist dramatisch!
- Wasser ist massiv rationiert – Hände waschen und duschen ist nicht mehr möglich, auch die Trinkwasserversorgung wurde eingeschränkt: Familien bekommen täglich nur noch 9 Liter Wasser, egal wie viele Mitglieder die Familie zählt.
- Die Essensversorgung wurde auf 1000 kcal/Tag pro Kind reduziert.
- Viele Menschen sind an Krätze erkrankt, die medizinische Versorgung ist trotz Freiwilligenarbeit nicht ausreichend gewährleistet.
- Geflüchtete werden im Camp festgehalten, Menschen werden davon abgehalten das Camp zu verlassen, um Ärzt*innen aufzusuchen.
- Auf Lesbos gibt es bisher vier bestätigte Corona-Fälle. Bisher hat das Virus das Camp offenbar noch nicht erreicht, es gibt aber auch nicht die Möglichkeit sich testen zu lassen. Eine rasante Ausbreitung ließe sich nicht verhindern, sobald der Virus im Camp ankommt. Viele der dort lebenden Menschen gehören zur vom Corona-Virus stark betroffenen Risikogruppe.
- Durch das Corona-Virus gibt es Arbeitsausfälle von Hilfsorganisationen und Grenzschließungen. Dadurch gelangen immer weniger Sachspenden, Ehrenamtler*innen sowie Hygiene- und medizinische Mittel ins Camp.
- Es gibt vermehrt Anschläge faschistischer Gruppen auf NGO´s und Reporter*innen.
Das Geflüchtetenlager wird sich selbst überlassen!
Alle vor Ort agierenden Gruppen, u.a. der Verein „Ärzte Ohne Grenzen“, und auch wir fordern die sofortige Evakuierung des Lagers und eine Aufnahme durch die EU Länder!
Wir als Anarchist*innen setzen uns für ein gleichberechtigtes und menschenwürdiges Leben für ALLE ein, ohne Unterdrückung durch Nationalstaaten,aufgrund von Herkunft oder Hautfarbe.
Deshalb fordern wir außerdem:
- Die ersatzlose Auflösung des EU-Türkei-Deals (Die Türkei erhält große Summen an Geld von der EU, dafür dass sie Geflüchtete davon abhält in die EU einzureisen.)
- Dass Geflüchtete nicht mehr als politisches Instrument benutzt werden, und die ihnen zustehenden Menschenrechte geachtet werden!
- Die Wiederherstellung des Rechts auf Asyl in Europa
- Sichere Fluchtwege und menschenwürdige Unterkünfte statt Lagern – für alle die darauf angewiesen sind!
BRICK BY BRICK – WALL BY WALL – MAKE THE FORTRESS EUROPE FALL!
(deutsch: STEIN FÜR STEIN – MAUER FÜR MAUER – REISST DIE FESTUNG EUROPA NIEDER!)
HIER SPENDEN:
https://medical-volunteers.org/de/
Medical Volunteers International e.V.
IBAN DE08430609672076077900
BIC GENODEM1GLS
GLS BANK
Es gibt auch die Möglichkeit über PayPal zu spenden.
ABSAGE aller Veranstaltungen bis zum 20.4.!
Liebe Freund*innen und Interessierte!
Leider müssen auch wir auf die Ausbreitung des Corona-Virus reagieren. Daher sagen wir alle Veranstaltungen bis zum 20.04. ab. Über Veranstaltungen, die im Zeitraum danach liegen, werden wir später entscheiden. Der Vortrag zum Thema Rassismus am 22.03. sowie das Schnupperplenum am 29.03. werden somit auf unbestimmte Zeit verschoben.
Wir werden Euch in den kommenden Wochen über unsere online-Kanäle (stellanigra.blackblogs.org / m.facebook.com/stellanigratrier / mobile.twitter.com/DPlattformTrier / https://www.youtube.com/channel/UCv-cIp1s783MnrmzM7xgpNg) auf dem Laufenden halten.
Passt aufeinander auf!
Solidarische Grüße
Eure Stella Nigra
#Corona #COVID19
Bericht vom Weltfrauen*tag in Trier
Der Frauen* und Queers (Wortklärung unten) unserer Ortsgruppe Trier hat dieses Jahr als Teil eines Bündnisses einen Aktionstag zum Frauen*kampftag am 08. März veranstaltet.
Teil des Bündnisses waren u.a. das deutsch-kurdische Gesellschaftszentrum Sara, die Beratungstelle für Sexarbeiter*innen ARA e.V., das Multikulturelle Zentrum Trier e.V., das queer-feministische Frauenreferat der Uni Trier und die lokale Antifa.
Von 10 bis 18 Uhr fand ein buntes Programm auf dem Kornmarkt in Trier statt. Neben Redebeiträgen über sexualisierte Gewalt, Rechte von Sexarbeiter*innen, Geschlechts-Identifikation, Anarchafeminismus,“Women defend Rojava“ (deutsch: Frauen verteidigen Rojava) und Fluchterfahrungen als Frau*, gab es einen Poetry Slam/Offenes Mikro, wo über Menstruation, selbstbestimmte Sterilisation und die Arbeit im Handwerk als Frau* gesprochen wurde. Außerdem gab es Musik von lokalen Künstler*innen.
Zu feministischen Themen und Gruppen in Trier konnte mensch sich an verschiedenen Infoständen informieren. Das deutsch-kurdische Zentrum Sara, das Multikulturelle Zentrum Trier e.V., wir die Stella Nigra – anarchistisches Kollektiv – die Plattform Trier und die ARA waren mit jeweils einem Stand vertreten. Alle anderen Gruppen, die keine Kapazitäten hatten, einen eigenen Stand zu betreuen, haben ihr Infomaterial an einem allgemeinen Infostand ausgelegt. Zusätzlich zum Infostand der ARA hat eine Sexarbeiterin ihren Wohnwagen, in dem sie arbeitet mitgebracht und zur Schau gestellt.
Der diesjährige Frauen*kampftag soll zur feminstischen Vernetzung von Frauen* und Queers in Trier dienen und nur die Auftaktveranstaltung weiterer Aktionen sein.
Im Kreativzelt wurden feministische Demoschilder, Buttons und Patches gebastelt. Es gab an dem Tag ein Bücherregal mit feministischer Lektüre zum schmökern und die Aktion „Ärger sammeln“. Der Ärger übers Patriarchat wurde schriftlich gesammelt und gemeinsam mit Frauen* und Queers verlesen. Kinder konnten sich beim Kinder-Pavillon schminken lassen, jonglieren oder Springseil springen.
Ausprobiert wurde sich im Workshopzelt bei Selbstverteidigungs-, Theater und Kontakt-Improworkshops. Beim Theaterworkshop ging es um Unterdrückung des Patriachatsund die Ermutigung sich selbst zu ermächtigen und aus Strukturen rauszubrechen. Bei der Kontakt-Improvisation konnte tänzerisch das Konzept von Konsens erfragen bei zwischenmenschlicher Interaktion erprobt werden. Der Selbstverteidigungsworkshop war speziell für Frauen* und Queers ausgerichtet, um einen Schutzraum zu gewährleisten.
Um die Mittagszeit sind wir mit einem bunten und lautstarken Demonstrationszug, welcher aus 300 Menschen bestand, durch die Trierer Innenstadt gezogen und haben unsere Forderungen sichtbar gemacht. Bei den Zwischenkundgebungen wurde über Zusammenhänge von Klimaungerechtigkeit und Feminismus, internationale Frauen*kämpfe, Women defend Rojava und Anarchafeminismus gesprochen.
Unterstützt wurden wir von der „Küche für alle – Trier“, die für uns aus geretteten Lebensmitteln gekocht hat.
Ein wichtiger Bestandteil bei Veranstaltungen ist für uns die Awareness-Arbeit. Awareness heißt so viel wie Achtsamkeit und ist ein betroffenenorientiertes Konzept zum Umgang mit Unterdrückungs- und Diskriminierungserfahrungen. Uns ist es wichtig Schutz- und Rückzugsräume zu schaffen und die Möglichkeit mit dafür vorbereiteten Menschen über das Erlebte zu sprechen. In einem Extra-Zelt gab es den ganzen Tag lang Tee, Kekse und zuhörende Ohren.
Das Patriarchat gibt uns vor, welche Rollenbilder wir erfüllen sollen und unterdrückt gewaltsam über die Hälfte der Weltbevölkerung. Wir stehen für eine gleichberechtige Gesellschaft ein, in der alle Geschlechter gleichgestellt und akzeptiert sind.
Seid solidarisch und bildet Gegenmacht von unten!
ALERTA, ALERTA, ANTISEXISTA!
Die Plattform – anarchakommunistische Organisation
*Queer ist ein „Regenschirmbegriff“ für alle Menschen, die eine andere Geschlechtsidentität als Cisgender haben oder ihre sexuelle/romantische Anziehung nicht hetero ist. Cisgender (cis=diesseits, gender: soziales Geschlecht) bedeutet, dass das gefühlte Geschlecht mit dem biologisch zugeordnetem übereinstimmt. Eine Cis-Frau wird beispielsweise biologisch als Frau eingeordnet und kann sich damit auch identifizieren. Im Gegensatz dazu kann ein Mensch auch Transgender (trans=jenseits, gender: soziales Geschlecht) sein, was bedeutet, dass das gefühlte Geschlecht mit dem biologisch zugeordnetem nicht übereinstimmt. Eine Trans-Frau wird biologisch als Mann eingeordnet und identifiziert sich aber als Frau. „Frau“ oder „Mann“ ist ein Mensch, der sich als „Frau“ oder „Mann“ identifiziert, unabhängig von ihrer*seiner biologischen Einordnung. Das binäre Geschlechtersystem (bi=zwei), geht davon aus, dass es nur die Geschlechter „Frau“ oder „Mann“ gibt. Dabei sind Geschlechtsidentitäten vielfältig. Nicht-binäre Menschen schreiben sich ein anderes oder gar kein Geschlecht zu. Menschen, die sich kein Geschlecht zu schreiben, bezeichnen sich als Agender (a=ohne, gender=soziales Geschlecht). Außer den „gefühlten“ Geschlechtern, ist auch die biologische Geschlechtervielfalt groß. Neben der biologischen Einordnung „Frau“ oder „Mann“, gibt es viele weitere Möglichkeiten, wie die Anatomie der Geschlechtsorgane aufgebaut ist und der hormonelle Haushalt zusammen gesetzt sein kann. Menschen, die biologisch nicht eindeutig als „Frau“ oder „Mann“ einordbar sind, bezeichnen sich als Intersex (inter=zwischen, sex=biologisches Geschlecht).
Geflüchtete in Lagern auf Lesbos sind besonders durch eine Ausbreitung des Corona Virus bedroht!
WELTFRAUEN*TAG – SOLIDARITÄT MIT FRAUEN UND QUEERS ÜBERALL!
Weltfrauen*tag – Solidarität mit
Frauen und Queers überall – Der Kampf geht weiter!
[ENGLISH BELOW]
„the kindest words my father said to me
women like you drown oceans“
„die freundlichsten Worte die mein Vater zu mir sagte
Frauen wie du ertränken Meere“
-Rupi Kaur
Liebe Frauen, Lesben,
Intersexuelle, Transgender, Agender und Nicht-binäre Freund*innen!
Wir leben in einer Welt, die von Männern für Männer gemacht wurde. Das zeigt sich heute weltweit immernoch durch alltägliche Unterdrückung von allem, was nicht „männlich“ ist- sei es durch körperliche Gewalt eines einzelnen Mannes oder durch strukturelle Ungerechtigkeit, beispielsweise im Gesundheitssystem, bei der Berufs“wahl“, im Zugang zu Bildung.
Fragt ihr euch, was ihr überhaupt tun könnt, damit es besser wird?
Wir wollen uns nicht alleine und ohnmächtig fühlen, sondern uns weiter ermächtigen, am 8.3. gemeinsam auf die Trierer Straßen gehen. Wir wollen uns mit Frauen und Queers auf der ganzen Welt solidarisieren, die für ein Ende der patriarchalen Gewaltverhältnisse kämpfen.
Besucht uns auf dem Kornmarkt, sprecht mit uns über feministische Themen, über gleiche Löhne, Sexuelle Selbstbestimmung, Schutz vor sexualisierter Gewalt, Konsens. Stell uns Fragen. Demonstriert mit uns für die Welt, in der ihr leben wollt. Bringt eure Familie und Freund*innen mit, wir haben ein buntes Programm mit Kinderbetreuung, Workshops, Podiumsdiskussionen und kreativen Angeboten. Wir nehmen den 8. März in Trier als Auftakt für eine feministische Vernetzung, die uns handlungsfähig gegen Sexismus in Alltag und Staat macht.
Wir freuen uns auf Euch.
Euer Bündnis Weltfrauen*tag
Bündnis-Gruppen:
Antifa Trier
Ara in Trier
Autonomes Queer*referat Trier
BesD (Bundesverband erotische und sexuelle Dienstleistungen)
Das Kurdische Gesellschaftszentrum Trier
Küche für Alle Trier
Multikulturelles Zentrum Trier e.V.
pia – pro familia in action Trier
Queerfeministisches Frauenreferat Trier
SCHMIT-Z Trier
Stella Nigra – Anarchistisches Kollektiv | Die Plattform Trier
————- ENGLISH ——————
Dear Women*, Lesbians, Intersexual, Transgender, Agender and
Nonbinary friends!
We live in a society made for men by men*. This shows itself through oppressive structures in everything not rendered as „male“. Be it physical abuse by
a man, structural inequality for example in healthcare, access to education
or your career choices. Do you find yourself asking: „Is there anything I can
do to improve this situation?“
We no longer want to feel alone and oppressed, it is our time to stand together! On the 08.03.2020 we are uniting on the streets of Trier, in solidarity
with all queers and women* of the world for the end of the patriarchal system.
Visit us at Kornmarkt and approach us with any questions regarding feminist
topics such as equal pay, sexual self-determination, protection from sexualized
violence and consent. Demonstrate with us for a world we strive to live in!
Bring family and friends, we‘re offering a diverse program with daycare, workshops and panel discussions.
We want to use this occasion to build a feminist network in and around Trier
that empowers us to stand up against sexist structures in the government
and our day to day lives..
We are excited to see you,
Your world women‘s* day coalition.
PROGRAMM WELTFRAUEN*TAG
SMASH PATRIARCHY!
Lasst uns um 12 Uhr alle gemeinsam auf die Straße gehen und für die
Gleichberechtigung von allen FLITAN* (Frauen, Lesben, Inter, Trans, A-Gender, Nichtbinären)
kämpfen!
EINE VERANSTALTUNG FÜR ALLE!
Menschen jeden Alters sind willkommen. Für die Bespaßung der jüngeren unter uns
ist natürlich auch gesorgt: Im Kreativzelt kann ganztägig gebastelt werden und es ist
Platz zum Springseil springen, jonglieren, spielen und Kinderschminken vorhanden.
INFORMIERE DICH!
Von 10 bis 18 Uhr findet ihr Infostände auf dem Kornmarkt. Informiert euch über
feministische Gruppen in Trier, vernetzt euch und bildet Banden!
Es gibt die Möglichkeit, eure Fragen rund um das Thema „Gleichberechtigung und
Feminismus“ anonym zu stellen. Werft eure Fragen in unsere Fragebox im Kreativzelt
und wir beantworten sie auf der Bühne.
Um das Thema Feminismus zugänglicher zu gestalten, werden Begriffe erklärt und auf
dem Kornmarkt aufgehangen. Kommt mit uns ins Gespräch 🙂
WE CARE!
Du fühlst dich nicht gut und möchtest darüber sprechen oder einfach kurz Ruhe
haben? Das findest du im Awareness-Zelt, einem gemütlichen Raum mit Tee, Keksen
und Ohren, die dir zuhören.
DEMO 12-14 UHR
Kornmarkt – Brotstraße – Palaststraße – Liebfrauenstraße – Domfreihof – SiehUmDich – Glockenstraße – Simeonstraße – Porta Nigra Vorplatz – Simeonstraße – Hauptmarkt – Fleischstraße – Stresemannstraße – Viehmarktstraße – Neustraße – Brotstraße – Kornmarkt
KÜCHE FÜR ALLE
Die „Küche für alle“ und das Kurdische Gesellschaftszentrum kochen für uns! (auch
vegan) Ab 14 Uhr könnt ihr euch auf freiwilliger Spendenbasis stärken.
BÜHNENPROGRAMM
10:00 Uhr Begrüßung und Auftaktkundgebung
11:00 Redebeitrag
Frauennotruf über sexualisierte Gewalt mit anschließender Fragerunde
11:30 bis 12:00 Musik von Janine Wagner
14:00 Redebeiträge
Nicole über Sexarbeit
Jo über Geschlechter-Identifikation
Multikulturelles Zentrum
ab 15:00 Poetry Slam und Offenes Mikro
17:30 Uhr Redebeiträge
Plattform über Anarchafeminismus
Sara deutsch-kurdisches Gesellschaftszentrum über „Women defend Rojava“
WORKSHOPS (Dauer ca. 1 Stunde)
10:30 und 15:30 Uhr Selbstverteidigungsworkshop
16:30 Uhr Kontakt-Impro (Konsens bei Berührungen und Grenzen setzen)
Theaterworkshop (Uhrzeit folgt)
KREATIVANGEBOT
ab 10:00 Uhr Demoschilder malen
ab 10:00 Uhr „Ärger sammeln“
14:30 Uhr gemeinsame „Verlesung des Ärgers“
ab 16 Uhr Jam Session/ Trommeln
ganztags:
• Patches gestalten
• Briefe an sich selbst
• Freies Zeichnen/Schreiben
• Feministische Bibliothek