Redebeitrag bei Fridays For Future am 14.2.20!

Hallo!
Wir sprechen für das anarchistische Kollektiv Stella Nigra, organisiert in der Plattform.
Heute streiken wir zum zehnten mal, wieder gehen wir auf die Straßen, wütender noch als zuvor.
Obwohl wir seit über anderthalb Jahren streiken, obwohl es immer heißer und heißer wird, obwohl immer mehr Menschen aus ihrem zuhause vertrieben werden, haben die Regierungen dieses Landes nichts besseres zu tun, als uns für unser „wertvolles politisches Engagement“ zu loben und haben dabei vor lauter Streitereien, Skandalen und Alternativlosigkeiten ihr eigenes politisches Engagement völlig vergessen.
Schlimm genug, dass 12% der Deutschen die AfD gewählt haben, doch durch Hetzkampagnen und geschickte Medienarbeit machen die Neuen Rechten Rassismus und den Ruf nach autoritärer Führung wieder salonfähig.
Für ein bisschen Macht, für einen kurzen Ruhm, für das Amt des Ministerpräsidenten von Thüringen lassen Politiker*innen auch die letzten Reste ihrer Prinzipien fallen.
Es war dem FDP-Politiker bewusst, dass er die Stimmen der AfD brauchte, um Ministerpräsident zu werden.
Trotzdem hat er die Wahl angenommen – die Wahl, die er dank der Leuten gewonnen hat, die laut Bundesverfassungsgericht als Faschisten bezeichnet werden dürfen.
Die Wahl, die er dank der Partei gewann, die als Lösung für die Klimakrise ein Telefonat mit der Sonne vorschlägt.
Aber es wäre ein Fehler zu glauben, dass die Faschist*innen, die Nazis, die Rechten nur in den Parlamenten Unheil anrichten könnten. 
Der Faschismus sitzt in den Köpfen, er hat sich dort festgebissen und quengelt nun nach Abgrenzung und Autorität wie ein egoistisches Kleinkind nach Süßigkeiten. 
Er lässt keinen Platz für Gerechtigkeit, für Freiheit und für die Hoffnung nach einer besseren Welt, denn er schreit nach Repression und Zwang, teilt ein in „wir“ und „die“ und beteuert dabei immer wieder, „die“ wollten uns etwas wegnehmen.
Dabei ist es egal, ob es um Arbeitsplätze oder Sonntagsbraten geht, um das Weihnachtsfest oder ein Familienwagen. 
Schließlich wissen wir alle, dass wir nur hier sind, um Menschen etwas wegzunehmen, oder etwa nicht?
Nein!
Wir demonstrieren, weil Millionen Menschen ihr zuhause genommen wird. 
Wir demonstrieren, weil dieses System auf der Ausbeutung einer endlichen Erde beruht, die nach und nach ihrer Ressourcen beraubt wird.
Wir demonstrieren für KlimaGERECHTIGKEIT, hier und weltweit!
Der Sturm „Sabine“ ist nur ein Beispiel der unzähligen Katastrophen, die durch die Klimakrise viel häufiger, viel heftiger und viel unkontrollierbarer werden.
Dabei trifft es die Menschen im globalen Norden, also uns, so wenig im Vergleich zu anderen Regionen auf dieser Welt. 
Wir jammern über abgedeckte Dächer und Wartezeiten in Bahnhöfen, während andere um ihr Leben bangen müssen.
Schon jetzt sind Millionen Menschen auf der Flucht vor Dürren, auf die einfach kein Regen folgen will, vor Sturmfluten, die ihr komplettes Hab und Gut mit sich reißen und für immer zerstören, vor Feuer, das die Welt zerfrisst.
Sie fliehen vor all den Auswirkungen einer Krise, zu der sie kaum etwas beigetragen haben.
Die Faschist*innen, die am liebsten alle Grenzen schließen und sich in Europa einmauern würden, die jede soziale Bewegung verdammen wollen und für die Fridays for Future nur ein Haufen geistesgestörter Teenager ist, leugnen entgegen jeder Wissenschaft die Erderwärmung oder zumindest unsere Schuld daran.
Doch die Klimakrise gibt es und sie bestärkt eine weltweite Ungerechtigkeit, von Nord nach Süd, von reich zu arm, von alt bis jung.
Alldem wollen wir etwas entgegensetzen!
Wir zeigen uns solidarisch!
Wir bleiben antifaschistisch!
Wir kämpfen weiter!
FÜR KLIMAGERECHTIGKEIT WELTWEIT!
ALERTA, ALERTA, ANTIFASCISTA!!

Wenn der Staat sich mal wieder nicht an seine eigenen Regeln hält

– eine juristische Betrachtung zum Fall Indymedia linksunten

Am 14.08.2017 wurde die Internetseite linksunten.indymedia.org durch das Bundesinnenministerium verboten. Gegen fünf Personen, die als Betreiber*innen ausgemacht wurden, wurde ein Strafverfahren wegen „der Bildung einer kriminellen Vereinigung“ gestartet.

Dabei bezeichnete das Bundesinnenministerium linksunten als „die einflussreichste Internetplattform gewaltbereiter Linksextremisten“. Das Verbot wurde weiter als schwerer Schlag gegen „die linksextremistische Szene“ gefeiert und kann als Reaktion auf die Riots beim G-20 Gipfel in Hamburg gelesen werden, nach denen der Öffentlichkeit ein konsequentes Vorgehen präsentiert werden sollte.

Die klare Brandmarkung der Website in der Öffentlichkeit diente auch dazu, über die Problematik des Verbotes hinwegzutäuschen. Und diese ist für alle relevant – auch für diejenigen die keine Sympathie mit der Internetseite oder den Inhalten haben, gäbe es jede Menge Gründe sich davon bedroht zu fühlen und es abzulehnen. Continue reading Wenn der Staat sich mal wieder nicht an seine eigenen Regeln hält

Rojava – Bericht von Michael Wilk

 15.01.20 | 19 Uhr | Miss Marple’s

Rojava

Mit dem erneuten Einmarsch in die autonome Region Rojava in Nord-Ost-Syrien am 09. Oktober 2019 hat die Türkei ein neues Kapitel ihrer langen und blutigen Kämpfe gegen die kurdische Bewegung und die mit ihnen verbündeten freiheitlichen Kräfte aufgeschlagen. Die anfänglich überwältigende Solidarität weltweit scheint jedoch nach kurzem Aufflammen bereits wieder abzuflauen. Für große Teile der medialen Landschaft ist das Thema wieder vom Tisch und auch bedeutende Teile der westlichen Linken scheinen sich in resignierter Erleichterung zurückzulehnen, nun da die unmittelbare Auslöschung der Selbstverwaltung vorerst abgewendet scheint. Das ist ein Fehler!
Die Revolution von Rojava ist lebendig, sie dauert an und führt auch unsere Kämpfe. Unsere Solidarität ist das Mindeste, was wir den Menschen vor Ort schuldig sind.
Der Wiesbadener Arzt Dr. Michael Wilk ist bereits seit 2014 in Rojava aktiv. In enger Kooperation mit dem kurdischen Roten Halbmond (Heyva Sor) und anderen Akteur*innen ist er im Aufbau von notfallmedizinischen Strukturen engagiert und ist an zahlreichen Einsätzen in der Region beteiligt. Am 15. Januar 2020 besucht er uns in Trier und wird ab 19:00 Uhr im Miss Marple’s von seiner langjährigen Arbeit erzählen.

https://stellanigra.blackblogs.org/termine/?event_id1=698&event_id2=698

https://www.facebook.com/events/448915782456932/

13.12. TANZ AUS DER REIHE (Thesen am Tresen)

Tanz aus der Reihe / Thesen am Tresen - Plakat

Achtung vorverlegt: Beginn um 18:00 Uhr !

Konzert mit STORNO KASSE 1, ZELLHAUFEN, MATRAK ATTAKK und ATTIC STORIES! (Genre: Punk/Pop/Anarchafeminist Grind)
ab 21 Uhr zu Soli-Eintrittspreisen, 13.12.19 in der Villa Wuller.

Einlass ab 20 Uhr + KüFa (Küche für Alle!)

Davor um 18 Uhr möchten wir unser Kollektiv und die damit
verbundene politische Arbeit vorstellen. Im Rahmen von Thesen am Tresen
findet ein kurzer inhaltlicher Input zum Thema „Polizei“ mit
anschließender Diskussion statt.

Wir freuen uns auf den inhaltlichen Austausch und auf eine fette
anschließende Party.
Kommt gerne zahlreich.

all cats are beautiful,
Eure Stella Nigra

 

»Thesen am Tresen«:

»Monatliche Kneipe an jedem zweiten Freitag im Monat.
Bei den Thesen am Tresen stellen sich linkspolitische und humanistische Gruppen vor und geben einen kurzen Einblick in ihre Arbeit. Um 19.15 Uhr folgt jeweils ein kurzer Input in Form einer Gruppenselbstdarstellung (ca. 30 Minuten), anschließend Kneipe. Für Getränke sorgen die gastgebenden Locations, das sind wechselnd der Komplex – Infoladen Trier und die villaWuller.