Ablegung des Namens Stella Nigra

Liebe Menschen,

nachdem sich die „Stella Nigra“ im Frühjahr letzten Jahres für eine kollektive Aufnahme in die überregionale anarchistische Organisation „Die Plattform“ entschieden hat, führte dieser Prozess zu gruppeninternen Konflikten, die letztendlich die Teilung der Gruppe zur Folge hatten.

Die Aufarbeitung des Trennungsprozesses ist bislang nicht abgeschlossen und wird voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir bemühen uns darum, den Prozess und alle daraus resultierenden Konsequenzen möglichst transparent und nachvollziehbar an unser Umfeld zu kommunizieren, sobald uns alle Informationen dazu vorliegen.

Als Resultat der Teilung geben wir hiermit bekannt, dass sich die Gruppe „Stella Nigra“ aufgelöst hat, nachdem es zu Unstimmigkeiten bezüglich der Arbeitsweise der Gruppe und der Aufnahme in die Plattform gegeben hatte, was außerdem zu einigen emotionalen Konflikten und zwischenmenschlichen Spannungen geführt hat.
Wir, der Teil der Gruppe, die sich weiterhin in der Plattform organisieren wollen, haben uns dazu entschieden den Namen „Stella Nigra“ im Zuge dieser Umstrukturierung abzulegen.
Für uns alle hat die „Stella“ etwas anderes bedeutet. Sie war zum einen ein offener Anlaufpunkt, ein erster Berührungspunkt mit dem Anarchismus, eine Plattformlokalgruppe oder ein Aktionsbündnis.
Wir haben gemerkt, dass es nicht möglich ist all diese Gruppen in einer zu vereinen.
Daher werden wir uns in Zukunf „die Plattform Trier“ nennen, um deutlich zu machen, dass wir uns nun ganze dem Plattformismus widmen wollen.

In diesem Zusammenhang haben alle Menschen, die sich bislang als Sternschnuppen im Umfeld der Stella Nigra befanden, zukünftig die Möglichkeit, sich als Unterstützer:innen der Plattformlokalgruppe über einen Wikizugang zu Aktivitäten informieren zu lassen, an Arbeitskreisen der Plattform teilzunehmen und in diesem Rahmen je nach Kapazitäten Veranstaltungen zu planen und durchzuführen.
Selbstverständlich besteht jederzeit die Möglichkeit, den Aufnahmeprozess in die Plattform zu beginnen und der Lokalgruppe beizutreten.
In Zukunft wird die Plattform Lokalgruppe außerdem unter einer neuen E-Mail Adresse (trier@dieplattform.org) erreichbar sein, Mails an die alte Adresse werden selbstverständlich noch weitergeleitet und von uns gelesen und beantwortet. Außerdem haben wir eine neue Webseite (trier.dieplattform.org). Die Social Media Kanäle der Stella Nigra werden umbenannt und weiter im Namen der Plattform verwendet.

Wir möchten zum Abschluss betonen, dass wir allen ehemaligen Mitgliedern der Stella Nigra auch nach der Auflösung weiterhin solidarisch und auf Augenhöhe begegnen wollen, und uns auch in Zukunft über gemeinsame politische Arbeit freuen.

Sollten Unklarheiten oder Fragen bezüglich der Trennung und/oder ihren Konsequenzen bestehen, sind wir selbstverständlich jederzeit für euch ansprechbar. Meldet euch auch gerne bei uns, wenn ihr Interesse habt, in unser Unterstützer*innen Wiki aufgenommen und dort über alle Altivitäten und Neuigkeiten der Plattform Lokalgruppe informiert zu werden.

Solidarische Grüße
Die Plattform Trier

 

Silent Demo gegen Rassismus in Trier am 6.6. (Video)

Hier ist ein Zusammenschnitt von O-Tönen von der Silent Demo am Samstag!
 
content warning:
– Rassismuserfahrungen
– Beschreibung von Polizeigewalt, Mord und rassistischen Stereotypen.
 
Unseren Bericht findet ihr hier:
https://stellanigra.blackblogs.org/2020/06/07/kundgebung-gegen-rassismus-und-in-solidaritaet-mit-den-kaempfen-in-den-usa/

Kundgebung gegen Rassismus und in Solidarität mit den Kämpfen in den USA

Am Samstag den 06.06 fand in Trier eine sehr kurzfristig mobilisierte Kundgebung im Zusammenhang mit dem bundesweiten Aktionstag anlässlich der Ermordung von George Floyd statt. Statt der, wegen der kurzfristigen Mobilisierung, angemeldeten 30 Leute fanden sich ab kurz nach 14:00 Uhr ca. 1300 Menschen an der Porta Nigra ein. 
 
Nachdem anfangs ein Silent Protest in Erinnerung an George Floyd stattfand, gab es im Anschluss ein Open-Mic (bzw. Megafon), an dem von Rassismus betroffene Menschen frei sprechen konnten. Dies entwickelte eine sehr schöne Dynamik. Fast zwei Stunden lang wurde hier von Alltagsrassismus, Polizeierfahrungen und vielem mehr sehr eindrücklich berichtet. Es flossen mehrfach Tränen, selbst Kinder und Jugendliche kamen zu Wort, und berichteten von hartem Mobbing und Ausgrenzung aufgrund ihrer Hautfarbe oder Herkunft. Besonders oft wurden persönliche Erfahrungen geteilt und darauf eingegangen, dass es nicht bei Verweisen auf den Rassismus in der USA verbleiben kann, um sich in Deutschland von diesem reinzuwaschen. Vielmehr muss auch hier Rassismus klarer benannt und quer durch die Gesellschaft aufgeklärt werden. Dabei solle auch jede*r vor der eigenen Haustür fegen und eigene Rassismen reflektieren und sich davon lösen. 
 
Insgesamt war die Mobilisierung und die Kundgebung selbst ein voller Erfolg. Es war toll zu sehen wie viele von Rassismus betroffene Menschen vor Ort waren und ihre Stimme erhoben. So etwas haben wir in den letzten Jahren in Trier noch nicht erlebt. Auch wie lange die meisten anwesend blieben: Erst gegen 16 Uhr leerte sich der Platz vor der Porta Nigra allmählich. Ein Kritikpunkt war der Infektionsschutz – da kaum mit so vielen Menschen gerechnet wurde, war die Orga sehr überfordert, und da der Platz zu klein für alle Menschen war, hat ein Aufstellen in Reihen mit Abständen nicht funktioniert. Zusätzlich war die Sound-Austattung nicht auf die Menge Menschen ausgelegt.
 
Wir hoffen, dass dieses sehr starke Momentum dauerhaft genutzt wird, um Strukturen aufzubauen, die den rassistischen Normalzustand effektiv bekämpfen können. Wir werden die Kämpfe so gut wie möglichunterstützen. 
 
Danke an alle die da waren! 
 
#BlackLivesMatter
#GeorgeFloyd
#FightRacism

#LeaveNooneBehind Kundgebung in Trier (Video)

Am 9. Mai fand eine Kundgebung der Gruppe Coloured Rain in Trier statt, für eine humane Asylpolitik, die Evakuierung der Lager an den EU Grenzen, wie das Lager Moria auf Lesbos, und eine sichere dezentrale und selbstbestimmte Unterbringung der Menschen hier in Deutschland.
Die Kundgebung fand im Kontext vom seit dem 29. April andauernden Hungerstreik der Gruppe statt, dem sich am 7. Mai zwei weitere Menschen in Trier anschlossen.

Die Stella Nigra – Anarchistisches Kollektiv | Die Plattform Trier beteiligte sich mit einem Redebeitrag (die letzte sprechende Person im Video).

Die vollständige Rede von uns findet ihr hier: https://stellanigra.blackblogs.org/2020/05/08/alle-lager-aufloesen-sichere-fluchtwege-und-sichere-unterkuenfte-jetzt/

Die Forderungen von Coloured Rain Trier, uvm., findet ihr auf ihren Social Media Accounts: https://twitter.com/TrierRain https://www.instagram.com/coloured_rain_trier/

Einen Spendenaufruf von uns für Geflüchtete auf Lesbos findet ihr hier: https://stellanigra.blackblogs.org/2020/03/27/spendenaufruf-fuer-gefluechtete-auf-lesbos/

Alle Lager auflösen! Sichere Fluchtwege und sichere Unterkünfte: JETZT!

Heute geht der Hungerstreik von ColoredRain in Trier in den zweiten Tag! Eine der zentralen Forderungen der Gruppe, die aktuell in Landau, Dresden und nun Trier streiken, ist die Evakuierung des Geflüchtetenlagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Die Menschen dort werden gezwungen unter extremen, menschenunwürdigen Bedingungen zu leben. Bei einer Ausbreitung des Coronavirus wären sie schutzlos, das Camp würde noch stärker zur Todeszone. Schon jetzt gibt es auch ohne Epidemie etliche Todesfälle durch die schrecklichen Bedingungen.


Bild von Tag 1 des Hungerstreiks in Trier (Quelle: https://twitter.com/TrierRain)

Das Evakuieren und Aufnehmen von rund 20.000 Menschen gilt für viele als „unmachbar“ – Doch das zu behaupten ist ein Unding, wenn gleichzeitig Erntehelfer*innen eingeflogen werden, und Tourist*innen Sonderflüge aus dem Urlaub zurück finanziert bekommen.

Doch auch hier in Deutschland gibt es Orte, an denen Geflüchtete eingeengt und schutzlos dem Virus ausgesetzt sind.
Beispiele dafür ist etwa die jüngste Epidemie in der Bremer Lindenstraße, in der zu Beginn der Coronakrise noch rund 600 Menschen untergebracht waren, inzwischen noch rund 300, von denen rund 145 positiv auf das Virus getestet worden sind. Seit Wochen protestieren die Bewohner des Heims vehement gegen diese gefährliche Weise der Unterbringung, wurden deswegen kriminalisiert, aber konnten auch Druck auf die Senatorin der Grünen ausüben. Dennoch wird eine dezentrale Unterbringung und Schließung der Lindenstraße ausgeschlossen. (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136291.asylpolitik-von-einer-masseneinrichtung-in-die-naechste.html)

Ein weiteres Beispiel ist aktuell in Brandenburg. Im Hennigsdorfer Flüchtlingsheim sind seit Mitte April rund 400 Menschen in Quarantäne.  „Die Isolierung unter der Quarantäne und der fehlende Zugang zu Psychologen führe zu Panik, schreiben die Bewohner. Viele Bewohner hätten keinen Zugang zum Internet.“ (https://taz.de/Corona-in-Hennigsdorfer-Fluechtlingsheim/!5681127/)

Die Forderungen der Geflüchteten werden kaum gehört, es wird behauptet, es ließe sich nichts machen, oder die Maßnahmen seien ausreichend. Es wird nicht auf Augenhöhe kommuniziert, die Bedürfnisse der Menschen werden nicht geachtet. Um nur das minimalste an Maßnahmen zu erkämpfen, müssen Geflüchtete, Flüchtlingsräte und weitere Aktivist*innen kontinuierlich auf die Straße gehen, nach Aufmerksamkeit in den Medien betteln uvm.

Dass das teilweise erfolgreich klappen kann, zeigt sich in Potsdam, wo zumindest ein paar nicht-infizierte Bewohner*innen eines Heimes auf Ferienwohnungen verteilt wurden.

Auch bei uns in Trier ist die Situation in der Afa, der zentralen Aufnahmeeinrichtung für Rheinland-Pfalz, alles andere als gut. Laut Aussagen von Bewohner*innen fehlt es an zugänglichen Informationen in ihren Sprachen, es gibt nur spärlich Verteilung von Papiermasken, die dann für eine Woche halten sollen (und bekanntlich schon nach zwei Stunden unbrauchbar sind), Handschuhe und Desinfektionsmittel sind ebenfalls Mangelware. Durch die Unterbringung in engen Stockbettzimmern ist an die nötige Distanz nicht zu denken. Auch die dortigen Securities scheinen teils nicht viel von Distanz zu halten.

Deswegen fordern wir nicht nur die Evakuierung der Lager auf Lesbos, sondern auch Hilfen für die Unterkünfte hier in Deutschland und eine Kommunikation auf Augenhöhe mit den Betroffenen!
Welche Maßnahmen getroffen werden, sollten die Geflüchteten selbst mitbestimmen können!

Eine zentrale Unterbringung von Geflüchteten in Lagern, oder gar ihrer verschärften Form, den Ankerzentren genannten Isolationslagern, ist, anders als die Regierenden uns das weissmachen wollen, keine Notwendigkeit sondern eine Unmenschlichkeit, die nur der Isolation der Menschen von der restlichen Bevölkerung, der Zermürbung und zur Abschiebeerleichertung dient.
Diese Einrichtungen gibt es übrigens auch erst seit den 80er Jahren, zuvor wurden Geflüchtete in einfachen Wohnungen untergebracht und konnten weitestgehend selbstbestimmt leben, wie alle anderen auch. (siehe Broschüre „AusgeLAGERt“ des baden-würtembergischen Flüchtlingsrates https://fluechtlingsrat-bw.de/informationen-ansicht/ausgelagert-zur-unterbringung-von-fluechtlingen-in-deutschland.html).
Eine Rückkehr zu diesen Zuständen wäre lange überfällig. In Zeiten von Corona zeigt sich einmal mehr, wie dringend es an der Zeit wäre, den rassistischen Scharfmacher*innen in der Politik, den Seehofers, von der Leyens, Weidels und Gaulands, das Handwerk zu legen und das, auch hierzulande seit ’93 auf den Druck rassistischer Mobilmachung hin de facto abgeschaffte, Menschenrecht auf Asyl wieder EU-weit durchzusetzen. Wie viel unnötiges Leid könnte allein damit vermieden werden?

Also: Bildet Banden!
When refugee rights are under attack – STAND UP, FIGHT BACK!

 

Morgen am 9. Mai findet um 15 Uhr eine Demo an der Porta Nigra statt, für eine humanitäre Asylpolitik! Kommt vorbei, beachtet Abstandsregeln und Atemmasken!

Bild könnte enthalten: Text

#leavenoonebehindAbstandsdemo – Solidarität mit Geflüchteten, für eine humanitäre Asylpolitik am 09. Mai um 15 Uhr an…

Gepostet von Multikulturelles Zentrum Trier am Freitag, 8. Mai 2020

 

Heraus zum 1. Mai!

Heraus zum 1. Mai!

Wir wünschen allen Menschen einen erfolgreichen Internationalen Kampftag der Arbeiter*inneklasse. Trotz der beengenden Lage unter Corona und der eingeschränkten Möglichkeiten zum Protest, darf dieser wichtige Tag nicht vergessen werden. Für uns gilt auch während Corona: Die Arbeiter*innen dieser Welt müssen sich international organisieren!

Also statt social distancing: Physical distancing + social organizing!

Eure Stella Nigra 

 

Spendenaufruf für Geflüchtete auf Lesbos

Wir als Stella Nigra – Anarchistisches Kollektiv | Die Plattform Trier rufen auf für den Verein Medical Volunteers International e.V. zu spenden. Medical Volunteers International e.V. ist mit ehrenamtlichen medizinischen Fachkräften in Krisengebieten unterwegs und versorgt Menschen in Notlagen.

Medical Volunteers ist auch auf Lesbos, Griechenland aktiv, wo über 20.000 Geflüchtete im Camp Moria untergekommen sind, ein Lager das eigentlich für 3000 Menschen ausgelegt ist. Mit aktuell acht medizinischen Fachkräften sichern sie eine medizinische Grundversorgung in Zusammenarbeit mit „Kitrinos Healthcare“ und „Boat Refugees Fondation“. Um den Corona-Virus möglichst vom Camp Moria fern zu halten, können aktuell keine neuen Freiwilligen einreisen. Bisherige Freiwillige bleiben daher länger vor Ort als geplant. Andere – nicht medizinisch agierende – Hilfsorganisationen dürfen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen, die Arbeit von medizinischen Fachkräften ist aktuell noch erlaubt und bitter notwendig. 

Die Lage auf Lesbos ist dramatisch!

  • Wasser ist massiv rationiert – Hände waschen und duschen ist nicht mehr möglich, auch die Trinkwasserversorgung wurde eingeschränkt: Familien bekommen täglich nur noch 9 Liter Wasser, egal wie viele Mitglieder die Familie zählt.
  • Die Essensversorgung wurde auf 1000 kcal/Tag pro Kind reduziert.
  • Viele Menschen sind an Krätze erkrankt, die medizinische Versorgung ist trotz Freiwilligenarbeit nicht ausreichend gewährleistet.
  • Geflüchtete werden im Camp festgehalten, Menschen werden davon abgehalten das Camp zu verlassen, um Ärzt*innen aufzusuchen.
  • Auf Lesbos gibt es bisher vier bestätigte Corona-Fälle. Bisher hat das Virus das Camp offenbar noch nicht erreicht, es gibt aber auch nicht die Möglichkeit sich testen zu lassen. Eine rasante Ausbreitung ließe sich nicht verhindern, sobald der Virus im Camp ankommt. Viele der dort lebenden Menschen gehören zur vom Corona-Virus stark betroffenen Risikogruppe.
  • Durch das Corona-Virus gibt es Arbeitsausfälle von Hilfsorganisationen und Grenzschließungen. Dadurch gelangen immer weniger Sachspenden, Ehrenamtler*innen sowie Hygiene- und medizinische Mittel ins Camp.
  • Es gibt vermehrt Anschläge faschistischer Gruppen auf NGO´s und Reporter*innen.

Das Geflüchtetenlager wird sich selbst überlassen!

Alle vor Ort agierenden Gruppen, u.a. der Verein „Ärzte Ohne Grenzen“, und auch wir fordern die sofortige Evakuierung des Lagers und eine Aufnahme durch die EU Länder!

Wir als Anarchist*innen setzen uns für ein gleichberechtigtes und menschenwürdiges Leben für ALLE ein, ohne Unterdrückung durch Nationalstaaten,aufgrund von Herkunft oder Hautfarbe.
Deshalb fordern wir außerdem:

  • Die ersatzlose Auflösung des EU-Türkei-Deals (Die Türkei erhält große Summen an Geld von der EU, dafür dass sie Geflüchtete davon abhält in die EU einzureisen.)
  • Dass Geflüchtete nicht mehr als politisches Instrument benutzt werden, und die ihnen zustehenden Menschenrechte geachtet werden!
  • Die Wiederherstellung des Rechts auf Asyl in Europa
  • Sichere Fluchtwege und menschenwürdige Unterkünfte statt Lagern – für alle die darauf angewiesen sind!

BRICK BY BRICK – WALL BY WALL – MAKE THE FORTRESS EUROPE FALL!

(deutsch: STEIN FÜR STEIN – MAUER FÜR MAUER – REISST DIE FESTUNG EUROPA NIEDER!)

HIER SPENDEN:

https://medical-volunteers.org/de/

Medical Volunteers International e.V.
IBAN DE08430609672076077900
BIC GENODEM1GLS
GLS BANK

Es gibt auch die Möglichkeit über PayPal zu spenden.

ABSAGE aller Veranstaltungen bis zum 20.4.!

Liebe Freund*innen und Interessierte!

Leider müssen auch wir auf die Ausbreitung des Corona-Virus reagieren. Daher sagen wir alle Veranstaltungen bis zum 20.04. ab. Über Veranstaltungen, die im Zeitraum danach liegen, werden wir später entscheiden. Der Vortrag zum Thema Rassismus am 22.03. sowie das Schnupperplenum am 29.03. werden somit auf unbestimmte Zeit verschoben.

Wir werden Euch in den kommenden Wochen über unsere online-Kanäle (stellanigra.blackblogs.org / m.facebook.com/stellanigratrier / mobile.twitter.com/DPlattformTrier / https://www.youtube.com/channel/UCv-cIp1s783MnrmzM7xgpNg) auf dem Laufenden halten.

Passt aufeinander auf!

Solidarische Grüße
Eure Stella Nigra

#Corona #COVID19

Bericht vom Weltfrauen*tag in Trier

 

Der Frauen* und Queers (Wortklärung unten) unserer Ortsgruppe Trier hat dieses Jahr als Teil eines Bündnisses einen Aktionstag zum Frauen*kampftag am 08. März veranstaltet.

Teil des Bündnisses waren u.a. das deutsch-kurdische Gesellschaftszentrum Sara, die Beratungstelle für Sexarbeiter*innen ARA e.V., das Multikulturelle Zentrum Trier e.V., das queer-feministische Frauenreferat der Uni Trier und die lokale Antifa.

Von 10 bis 18 Uhr fand ein buntes Programm auf dem Kornmarkt in Trier statt. Neben Redebeiträgen über sexualisierte Gewalt, Rechte von Sexarbeiter*innen, Geschlechts-Identifikation, Anarchafeminismus,“Women defend Rojava“ (deutsch: Frauen verteidigen Rojava) und Fluchterfahrungen als Frau*, gab es einen Poetry Slam/Offenes Mikro, wo über Menstruation, selbstbestimmte Sterilisation und die Arbeit im Handwerk als Frau* gesprochen wurde. Außerdem gab es Musik von lokalen Künstler*innen.

Zu feministischen Themen und Gruppen in Trier konnte mensch sich an verschiedenen Infoständen informieren. Das deutsch-kurdische Zentrum Sara, das Multikulturelle Zentrum Trier e.V., wir die Stella Nigra – anarchistisches Kollektiv – die Plattform Trier und die ARA waren mit jeweils einem Stand vertreten. Alle anderen Gruppen, die keine Kapazitäten hatten, einen eigenen Stand zu betreuen, haben ihr Infomaterial an einem allgemeinen Infostand ausgelegt. Zusätzlich zum Infostand der ARA hat eine Sexarbeiterin ihren Wohnwagen, in dem sie arbeitet mitgebracht und zur Schau gestellt.

Der diesjährige Frauen*kampftag soll zur feminstischen Vernetzung von Frauen* und Queers in Trier dienen und nur die Auftaktveranstaltung weiterer Aktionen sein.

Im Kreativzelt wurden feministische Demoschilder, Buttons und Patches gebastelt. Es gab an dem Tag ein Bücherregal mit feministischer Lektüre zum schmökern und die Aktion „Ärger sammeln“. Der Ärger übers Patriarchat wurde schriftlich gesammelt und gemeinsam mit Frauen* und Queers verlesen. Kinder konnten sich beim Kinder-Pavillon schminken lassen, jonglieren oder Springseil springen.

Ausprobiert wurde sich im Workshopzelt bei Selbstverteidigungs-, Theater und Kontakt-Improworkshops. Beim Theaterworkshop ging es um Unterdrückung des Patriachatsund die Ermutigung sich selbst zu ermächtigen und aus Strukturen rauszubrechen. Bei der Kontakt-Improvisation konnte tänzerisch das Konzept von Konsens erfragen bei zwischenmenschlicher Interaktion erprobt werden. Der Selbstverteidigungsworkshop war speziell für Frauen* und Queers ausgerichtet, um einen Schutzraum zu gewährleisten.

Um die Mittagszeit sind wir mit einem bunten und lautstarken Demonstrationszug, welcher aus 300 Menschen bestand, durch die Trierer Innenstadt gezogen und haben unsere Forderungen sichtbar gemacht. Bei den Zwischenkundgebungen wurde über Zusammenhänge von Klimaungerechtigkeit und Feminismus, internationale Frauen*kämpfe, Women defend Rojava und Anarchafeminismus gesprochen.

Unterstützt wurden wir von der „Küche für alle – Trier“, die für uns aus geretteten Lebensmitteln gekocht hat.

Ein wichtiger Bestandteil bei Veranstaltungen ist für uns die Awareness-Arbeit. Awareness heißt so viel wie Achtsamkeit und ist ein betroffenenorientiertes Konzept zum Umgang mit Unterdrückungs- und Diskriminierungserfahrungen. Uns ist es wichtig Schutz- und Rückzugsräume zu schaffen und die Möglichkeit mit dafür vorbereiteten Menschen über das Erlebte zu sprechen. In einem Extra-Zelt gab es den ganzen Tag lang Tee, Kekse und zuhörende Ohren.

Das Patriarchat gibt uns vor, welche Rollenbilder wir erfüllen sollen und unterdrückt gewaltsam über die Hälfte der Weltbevölkerung. Wir stehen für eine gleichberechtige Gesellschaft ein, in der alle Geschlechter gleichgestellt und akzeptiert sind.

Seid solidarisch und bildet Gegenmacht von unten!

ALERTA, ALERTA, ANTISEXISTA!

Die Plattform – anarchakommunistische Organisation

 *Queer ist ein „Regenschirmbegriff“ für alle Menschen, die eine andere Geschlechtsidentität als Cisgender haben oder ihre sexuelle/romantische Anziehung nicht hetero ist. Cisgender (cis=diesseits, gender: soziales Geschlecht) bedeutet, dass das gefühlte Geschlecht mit dem biologisch zugeordnetem übereinstimmt. Eine Cis-Frau wird beispielsweise biologisch als Frau eingeordnet und kann sich damit auch identifizieren. Im Gegensatz dazu kann ein Mensch auch Transgender (trans=jenseits, gender: soziales Geschlecht) sein, was bedeutet, dass das gefühlte Geschlecht mit dem biologisch zugeordnetem nicht übereinstimmt. Eine Trans-Frau wird biologisch als Mann eingeordnet und identifiziert sich aber als Frau. „Frau“ oder „Mann“ ist ein Mensch, der sich als „Frau“ oder „Mann“ identifiziert, unabhängig von ihrer*seiner biologischen Einordnung. Das binäre Geschlechtersystem (bi=zwei), geht davon aus, dass es nur die Geschlechter „Frau“ oder „Mann“ gibt. Dabei sind Geschlechtsidentitäten vielfältig. Nicht-binäre Menschen schreiben sich ein anderes oder gar kein Geschlecht zu. Menschen, die sich kein Geschlecht zu schreiben, bezeichnen sich als Agender (a=ohne, gender=soziales Geschlecht). Außer den „gefühlten“ Geschlechtern, ist auch die biologische Geschlechtervielfalt groß. Neben der biologischen Einordnung „Frau“ oder „Mann“, gibt es viele weitere Möglichkeiten, wie die Anatomie der Geschlechtsorgane aufgebaut ist und der hormonelle Haushalt zusammen gesetzt sein kann. Menschen, die biologisch nicht eindeutig als „Frau“ oder „Mann“ einordbar sind, bezeichnen sich als Intersex (inter=zwischen, sex=biologisches Geschlecht).

 

 

Geflüchtete in Lagern auf Lesbos sind besonders durch eine Ausbreitung des Corona Virus bedroht!

Das Camp Moria, eine der größten europäischen Lager für Geflüchtete auf der griechischen Insel Lesbos, beherbergt aktuell rund 25.000 Menschen, obwohl es eigentlich nur für 3.000 ausgelegt ist.
 
Vor einigen Tagen wurde der erste Fall einer Corona-Infektion auf Lesbos bestätigt.
 
Nach aktuellen Informationsstand ist das Corona Virus (auch SARS cov-2 genannt) noch nicht im Lager angekommen. Viele Mediziner*innen des Vereins „Ärzte ohne Grenzen“ warnen vor einer Ankunft des Virus im Camp. Eine rasante Ausbreitung ließe sich praktisch nicht verhindern. Viele der dort lebenden Menschen gehören zur vom Coronavirus stark betroffenen Risikogruppe.
 
Auch ohne das Virus sind die Verhältnisse im Camp mehr als prekär und abseits jeglicher Menschenrechte. Sie verschlimmern sich mehr und mehr. Kürzlich gab es ein Feuer, bei dem zwei Kinder starben. Es gibt vermehrte Anschläge faschistischer Gruppen auf NGO’s & Reporter*innen. Durch die aktuelle Pandemie (wegen Corona) gibt es Arbeitsausfälle und Grenzschließungen. Dadurch gelangen immer weniger Sachspenden, Ehrenamtler*innen sowie Hygiene- und medizinische Mittel ins Camp.
 
Alle vor Ort agierenden Gruppen, u.a. der Verein „Ärzte Ohne Grenzen“, und auch wir fordern die sofortige Evakuierung des Lagers und eine Aufnahme durch die EU Länder!
 
Wir fordern außerdem:
– Die ersatzlose Auflösung des EU-Türkei-Deals
– Dass Geflüchtete nicht mehr als politische Manövriermasse benutzt werden, und die ihnen zustehenden Menschenrechte geachtet werden!
– Die Wiederherstellung des Rechts auf Asyl in Europa
– Sichere Fluchtwege und menschenwürdige Unterkünfte statt Lagern – für alle die darauf angewiesen sind!
 
BRICK BY BRICK – WALL BY WALL – MAKE THE FORTRESS EUROPE FALL!
 
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#Lesbos #Corona #COVID19 #CampMoria #RefugeesWelcome #Greece